Bürger:innenwerkstatt Umkirch — Ideen für die Zukunft der Gemeinde

annabellehaecker
8. Februar 2023

Die Gemein­de Umkirch aktua­li­siert ihr Gemein­de­ent­wick­lungs­kon­zept und hat die Bür­ger­schaft in einem breit ange­leg­ten Bür­ger­be­tei­li­gungs­pro­zess ein­ge­la­den, sich an der Gestal­tung zu betei­li­gen. Am 08. Febru­ar 2023 fand im Bür­ger­saal eine Bür­ger­werk­statt statt, bei der die aktu­el­len Pla­nun­gen der Gemein­de und die bis­he­ri­gen Betei­li­gungs­er­geb­nis­se vor­ge­stellt wur­den. Über 80 Umkir­cher Ein­woh­ner und Ein­woh­ne­rin­nen kamen, um sich zu infor­mie­ren, zu dis­ku­tie­ren und ihre Ideen einzubringen.

Abb. 1: Bür­ger­werk­statt Umkirch

Bür­ger­meis­ter Wal­ter Laub freu­te sich über den vol­len Saal, als er in sei­ner Begrü­ßung The­men und Zie­le des Abends skiz­zier­te. Dann wur­den die bis­he­ri­gen Betei­li­gungs­er­geb­nis­se zusam­men­ge­fasst: die Kin­der der Klas­se 3c der Grund­schu­le Umkirch waren selbst erschie­nen, um dem Publi­kum ihre Wün­sche und Ideen für den Ort zu prä­sen­tie­ren, die sie nach einer Orts­be­ge­hung im Herbst gesam­melt und auf zwei Pla­ka­ten doku­men­tiert hat­ten. Die Kin­der beton­ten, wie schön Umkirch sei und wie ger­ne sie in ihrem Ort leben. Ent­wick­lungs­schwer­punk­te sahen sie vor allem in einer noch attrak­ti­ve­ren Gestal­tung der Spiel- und Frei­zeit­flä­chen und in der Redu­zie­rung von Ver­kehrs­ri­si­ken, die sie detail­liert aufzeigten.

Abb. 2: Kin­der der Klas­se 3c stel­len ihre Ergeb­nis­se vor

Räu­me, an denen sich Grup­pen spon­tan tref­fen kön­nen, ohne zu stö­ren und gestört zu wer­den – das war ein Schwer­punkt­the­ma der Jugend­li­chen. Zu die­sem The­ma erstell­ten Jugend­li­che des Ortes unter Lei­tung des JuZe Umkirch im Herbst eine Film­do­ku­men­ta­ti­on, die in der Bür­ger­werk­statt urauf­ge­führt wur­de (Jetzt online unter: https://kommune-gestalten.de/umkirch/filmdoku/).

Auch in der Bür­ger­um­fra­ge, die Dr. Jut­ta Breit­schwerd vom Insti­tut für kom­mu­ni­ka­ti­ves Han­deln im Anschluss vor­stell­te, lag der Wunsch nach der Inte­gra­ti­on Jugend­li­cher weit vor­ne auf der Prio­ri­tä­ten­lis­te. Ein Ziel, das durch die Stär­kung der Ver­ei­ne und die Wei­ter­ent­wick­lung der Sport­stät­ten, die eben­falls in den Top drei der wich­ti­gen Zie­le im Hand­lungs­feld sozia­le Infra­struk­tur lagen, mit ver­wirk­licht wer­den kann. Wei­te­re Schwer­punk­te der Orts­ent­wick­lung wies die Umfra­ge in den The­men­fel­dern Ver­kehr (Ver­kehrs­be­las­tung, Par­ken und Vers­si­cher­heit), Städ­te­bau (Attrak­ti­vi­tät des Ortes und Auf­ent­halts­qua­li­tät) und Nach­hal­tig­keit (Kli­ma­schutz) aus.

Im Anschluss an die Prä­sen­ta­ti­on der Betei­li­gungs­er­geb­nis­se zeig­te Bür­ger­meis­ter Wal­ter Laub den Stand der aktu­el­len Orts­ent­wick­lung auf: Zu den Pflicht­auf­ga­ben der Gemein­de gehö­ren die Erwei­te­rung der Grund­schu­le sowie der Kita und der geplan­te Neu­bau des Feu­er­wehr­ge­rä­te­hau­ses, über deren Ent­wick­lungs­stand infor­miert wur­de. Mit der Dar­stel­lung des Quar­tiers am Mühl­bach und des Neu­bau­ge­biets Heger-Are­al skiz­zier­te Laub zudem die anste­hen­den gro­ßen Pro­jek­te der Ortsentwicklung.

Dann kamen die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger zum Zug. Im Anschluss an die Prä­sen­ta­ti­on konn­ten sie zwi­schen den ver­schie­de­nen Stän­den eines „Markt­plat­zes“ fla­nie­ren, sich infor­mie­ren und diskutieren.

Fol­gen­de The­men­stän­de wur­den präsentiert:

  • Stand 1: Städ­te­bau­li­che Ent­wick­lung
    (Mat­thi­as Weber, Kom­mu­nal­Kon­zept Sanie­rungs­ge­sell­schaft mbH)
  • Stand 2: Mobi­li­tät und Ver­kehr
    (Flo­ri­an Mül­lerschön, Bau­amts­lei­tung Gemein­de Umkirch)
  • Stand 3: Nach­hal­tig­keit und Kli­ma­schutz
    (Mar­kus Speck, Lei­tung Rech­nungs­amt, Gemein­de Umkirch))
  • Stand 4: Sozia­le Infra­struk­tur
    (Anne Beetz und Jut­ta Breit­schwerd, Insti­tut für kom­mu­ni­ka­ti­ves Handeln)
Abb. 3: Dis­kus­sio­nen an den Marktständen

Vie­le Teil­neh­men­de nutz­ten die Gele­gen­heit, eige­ne Ideen und Vor­schlä­ge zu den Hand­lungs­fel­dern „anzu­zet­teln“. Gesprächs­schwer­punkt war dabei vor allem die sozia­le Infra­struk­tur. Hier ging es bei­spiels­wei­se um eine zeit­ge­mä­ße Wei­ter­ent­wick­lung der Sport­stät­ten, um vor allem das Sport- und Frei­zeit­an­ge­bot für Kin­der und Jugend­li­che im Ort attrak­tiv zu hal­ten. Wich­tig ist hier­bei auch die Unter­stüt­zung der Ver­ei­ne, die einen Groß­teil die­ser Ange­bo­te bereit­stel­len. Ein Gene­ra­tio­nen-Netz­werk und der Aus­bau des bis­he­ri­gen Senior:innentreffs wur­de eben­so ange­regt wie eine Schaf­fung nicht­kom­mer­zi­el­ler Treff­punk­te für Alle.

Beim The­ma Ver­kehr ging es um Mög­lich­kei­ten der Ent­schär­fung kri­ti­scher Ver­kehrs­si­tua­tio­nen. Hier muss die Gemein­de mit dem Land­kreis und über­ge­ord­ne­ten Behör­den zusam­men­ar­bei­ten, um mög­li­che Ver­bes­se­run­gen durch­zu­set­zen. Wei­te­re Schwer­punk­te waren Park­re­ge­lun­gen und die Mög­lich­kei­ten der Redu­zie­rung von Verkehrsbelastungen.

In der städ­te­bau­li­chen Ent­wick­lung wur­de über die Bele­bung der in den letz­ten Jah­ren erneu­er­ten Orts­struk­tu­ren gespro­chen, bei­spiels­wei­se durch Quar­tiers­treffs und die Schaf­fung wei­te­rer Sitzgelegenheiten.

Kein ein­heit­li­ches Stim­mungs­bild gab es zur Fra­ge der wei­te­ren Sied­lungs­ent­wick­lung: Zwar wird neu­er Wohn­raum drin­gend gebraucht, aber eini­ge der bereits Ansäs­si­gen fürch­ten durch wei­te­ren Zuzug eine Über­las­tung der Infra­struk­tu­ren. Ein wei­te­res Span­nungs­feld war in der Dis­kus­si­on die Fra­ge, ob Wohn­raum flä­chen- und res­sour­cen­spa­rend in der wei­te­ren Innen­ver­dich­tung geschaf­fen wer­den soll, oder exten­siv mit weni­gen Geschos­sen und auf groß­zü­gi­ge­ren Flächen.

Im The­men­feld Nach­hal­tig­keit und Kli­ma­schutz wur­de die Aus­wei­tung der Pho­to­vol­ta­ik-Nut­zung bespro­chen. Eine Mög­lich­keit könn­te hier die Grün­dung einer Solar-Genos­sen­schaft sein. Zur Wär­me­ge­win­nung wur­den ein Aus­bau der Nah­wär­me und die Mög­lich­keit von Erd­wär­me­boh­run­gen erörtert.

Zum Abschluss prä­sen­tier­ten die Mode­rie­ren­den der Stän­de im Ple­num eine Zusam­men­fas­sung der Dis­kus­si­on und der gesam­mel­ten Vor­schlä­ge. An beson­ders drän­gen­den The­men wie dem Sport­stät­ten­kon­zept, den Sport- und Frei­zeit­an­ge­bo­ten, der Ver­kehrs­si­cher­heit und der Sied­lungs­ent­wick­lung wur­de dann – teil­wei­se mit viel Herz­blut — gemein­sam wei­ter diskutiert.

Pres­se

  • Eine wei­te­re Zusam­men­fas­sung und Ein­schät­zung der Werk­statt kön­nen Sie hier lesen. 
  • Mehr zum The­ma Wohn­raum in Umkirch und die Mei­nung der Bürger:innen lesen Sie hier.

Nichts mehr
verpassen?

Newsletter abonnieren

Share